Friday Night at Jeff’s Bar #2

shadowrunbar

©RYANMERCUREY, Shadowrunbar


Die Menge grölt und tobt, als der letzte Gitarrenriff verstummt. Es sind die Blazing Rams, die auf der kleinen provisorischen Bühne ihre Fangemeinde und die restlichen Barbesucher, mit einer Mischung aus klassischem Rock und Hardrock, beschallen. Man gönnt sich eine kurze Pause um alkoholische Erfrischungsgetränke zu sich zu nehmen und vergibt nebenbei noch hier und da eine Einladung für den Backstagebereich, an das ein oder andere Fangirl. Nach ein paar Minuten springt ein junger Satyr auf die Bühne, packt sich eine der E-Gitarren und legt mit einem, sehr beeindruckenden, Gitarrensolo los. Die Menge feuert ihn an, „Scotty, Scotty, Scotty!“. Es ist Scott Fitzgerald, der Lead-Gitarrist von den Blazing Rams. Nach seinem dreiminütigen Solo steht er ruhig auf der Bühne und saugt die ihn umgebenden Eindrücke wie ein Schwamm auf. Es sind diese Momente die er liebt. Dann wenn die Scheinwerfer an sind und die Menge jubelt und feiert. Ein paar Augenblicke später, betritt auch der Rest der Band die Bühne und der Auftritt der Blazing Rams geht weiter. 


Scott „Scotty“ Fitzgerald

Scott hat in seinem jungen Leben schon eine Menge erlebt. Als Waisenkind wurde er von einer Pflegefamilie zur anderen geschickt. Bis er von William Fitzgerald, einem Farmer, aufgenommen wurde. Er schätze und genoss das Leben auf der Farm und William brachte ihm alles wichtige bei, so auch seinen Geschmack für gute Rockmusik. Als er alt genug war, zog es ihn nach Seattle, um an einer Hochschule sein Wissen im Bereich der Lebensmitteltechnologie zu erweitern.

Während seiner Ausbildung gründete er mit vier Kommilitonen die Band Blazing Rams. In der Studienzeit hatten sie ein paar kleinere Auftritte bei Privatfeiern und Hochschulevents. Die Gruppe blieb auch nach dem Studium bestehen und so entschieden sich alle als Band weiter zu machen und ihre geplanten Karrieren in der Privatwirtschaft an den Nagel zu hängen. So touren sie nun durch die Bars und Clubs von Seattle und jagen dem Traum von Ruhm und Reichtum, als große Rockstars, hinterher.


Habt ihr eine Connection, einen Runner, oder einen NSC, den ihr gerne teilen, oder vorstellen möchtet? Dann lasst es mich wissen über ein Kommentar, per Mail oder Twitter.

Friday Night at Jeff’s Bar #1

shadowrunbar

©RYANMERCUREY, Shadowrunbar


„Liebe Zuschauer, willkommen zurück zum dritten Viertel der WCCL World Championship Playoffs! Wir haben bereits 34 Runden hinter uns und erwarten mit Spannung das nächste Viertel zwischen den Tacoma Timber Wolves und den Texas Rattlers. Beide Teams starteten stark und geben sich nichts, hier im Wolf Cave. Sehen wir uns noch mal die Highlights aus der ersten Halbzeit an, bevor die nächste Runde startet.“ Das Trideo zeigt einige der Highlightszenen aus den bisherigen Runden. In einer Ecke des Raumes wird es unruhig, als ein Zwerg von seinem Platz aufspringt, wutentbrannt seinen Stetson auf den Tisch wirft und laut ruft, „So ein Drek! Das war doch eindeutig ein Foul ihr Volltrottel!“. Der zu vernehmende Südstaatenakzent lässt darauf schließen, dass es sich dabei um einen Fan der Rattlers handeln muss. Und selbst wenn er kein Fan der Combat Biker ist, dann kommt er zumindest aus den CAS, genau wie die Rattlers. Noch bevor er sich weiter über die gezeigten Szenen aufregen kann, schaltet das Bild zurück in den Wolf Cave. „Nur noch wenige Sekunden bis zum Start von Runde 35! Beide Teams stehen bereit und warten auf den Bogey.“. Die Zeituhr in der Arena zeigt 30 Sekunden. Der Zwerg setzt seinen Stetson wieder auf, ext sein Bier und ordert direkt zwei neue. Er fläzt sich wieder auf seinen Stuhl und legt die Beine auf den Tisch. „Da kommt die Zitterzeit. Es gibt 23 Sekunden extra für diese Runde!“, kommentiert der Sportreporter. Pünktlich zum Start gibt es zwei neue Biere für den zwergischen Gast, der genau wie viele der anderen Barbesucher gespannt das Geschehen im Trideo verfolgt.


Charles „Blueberry“ William Lee III

Blueberry ist der Südstaatler wie er im Buche steht, CAS-Flagge, Cowboystiefel und Stetson. Als Zwerg auf einer der zahllosen automatisierten Großfarmen der CAS geboren, verbrachte Charles seine Jugendjahre mit der Grenzsicherung gen Süden, Schlägereien und dem Erschießen von Dingos. Nach einer verpatzten Karriere bei Lone Star und der Armee wurde er kurzerhand Bounty Hunter. Im letzten Crash verlor er seine SIN, seither arbeitet er off-the-record und abseits der Steuer – was ihn nicht groß stört.

Blue ist ein typisches Alphamännchen. Er tendiert zum Einzelgängertum, arbeitet aber regelmäßig mit Teams zusammen – solange diese tun, was er sagt. Er hat schließlich die Erfahrung. Mit anderen Anführertypen hat er so seine Probleme – was aber nichts ist, was man nicht durch eins in die Fresse oder einer Runde Bier regeln kann.

Außerdem mag er seinen Job, und ist gut in dem was er tut. Ganz egal ob die Bounty tot oder lebendig, Metamensch oder Großwild ist. Er bevorzugt eindeutig die direkte Herangehensweise an ein Problem, ist aber durchaus von subtilen Methoden zu überzeugen.


Den Anfang der Reihe macht Charles William Lee III, in den Schatten auch als Blueberry bekannt. Wenn man die typischen Südstaaten-Klischees bedient, bekommt man einen sehr interessanten Charakter. Er ist der Con-Charakter von Ingo (Twitter: @Streamhammer).


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RPG-Blog-O-Quest #024: Charaktere

In diesem Monat stellt die gute Timber von Timber’s Diaries ihre Fragen für den Blog-O-Quest zur Verfügung. Ihre Fragen drehen sich rund um das Thema Charaktere.

1. Nach welchen Gesichtspunkten und aufgrund welcher Inspirationen baust du deine Charaktere?

Das ist ganz unterschiedlich und kommt auch darauf an, ob ich als Spieler aktiv diesen Charakter in einer Runde spiele, ich ihn als SL einfach nur als NSC brauche, oder ich ein neues System in die Finger bekommen habe.

Neues System
Wenn ich ein neues System in die Finger bekomme, dann überfliege ich meistens die wichtigstens Regeln und natürlich auch die Charaktererschaffung. Je nachdem wie aufwendig dann die Charaktererschaffung ist, erstelle ich mir verschiedene Charaktere um sich damit vertraut zu machen und natürlich auch um auszuloten was mit dem System zum Anfang möglich ist. Wenn ein System verschieden Erschaffungsmechanismen bietet gilt es auch diese auszutesten. Wie zum Beispiel das Prioritäten-, Baukasten- und Karmasystem bei SR5. Es kommt natürlich darauf an, welches Setting das System darstellt. Dem entsprechend probiere ich mich dann an verschiedenen Archetypen, Generalisten und Spezialisten.

Als SL
Als Spielleiter beruhen die Charaktere/NSC’s meistens auf ihren Aufgaben die sie erfüllen sollen. Handelt es sich um Sicherheitsleute eines kleinen, oder großen Konzerns, einfach nur ein paar Schläger einer Straßengang, andere Shadowrunner usw. Je nach System, lasse ich mich dann auch von verschiedenen Publikationen inspirieren, wie zum Beispiel einem Monsterhandbuch, dem GRW, oder vorgefertigte Abenteuer/Kampagnen. Man findet zahlreiche Quellen aus denen man sich bedienen kann und die man in das jeweilige System übernehmen kann.

Als Spieler
Wenn ich mir einen Spielercharakter zusammenbaue, dann gucke ich meistens in die bereits vorhandenen, oder geplanten Charaktere meiner Mitspieler. Wenn es dann Funktionen innerhalb der Gruppe gibt, die nicht unterstützt werden, dann plane ich meinen Charakter so, dass er die fehlenden Funktionen ausführen kann. Zum Beispiel fehlte in meiner ersten Spielrunde ein sozialer Charakter und damit war für mich ein Teil meines SC’s vorgegeben. Dann überlege ich mir eine kurze Hintergrundgeschichte für ihn und versuche dann nach diesen Eckdaten meinen Charakter zu erschaffen.

2. Was fällt dir am Leichtesten bzw. am Schwersten beim Charakterbau und warum?

Das schwierigste ist es eine einzigartige Hintergrundgeschichte für seinen eigenen Charakter zu schaffen. Schließlich soll der Charakter einzigartig und eine eigene Persönlichkeit sein. Bei einer gewissen Anzahl von Charakteren ist es schwierig sich immer etwas Neues, innerhalb des gleichen Systems, einfallen zu lassen. Das eigentliche Zusammenbauen nach irgendwelchen Charaktererschaffungsregeln finde ich nicht schwer.

3. Recycelst du gelegentlich Charaktere, die du in einer früheren Runde schon einmal gespielt hast, für neue Runden und warum oder warum nicht?

Nein. Für mich ist jeder eigene Charakter etwas einzigartiges und damit ein Unikat. In jeder neuen Runde möchte ich auch einen neuen Charakter spielen und auch etwas Neues ausprobieren. Ansonsten würde ich unweigerlich beide Charaktere miteinander gleichstellen und vergleichen und dann fühlt sich das nicht nach einem Unikat an, sondern einem Clon mit Ähnlichkeiten zu einem anderen Original.

4. Wie stehst du zum Charaktertod? Darf dein Charakter sterben bzw. unter welchen Umständen?

Ich habe mich mit dem Thema in 2015 im Beitrag Spielercharaktere und der Tod einmal auseinandergesetzt. Grundsätzlich bin ich je nach System dafür. Die Umstände sollten dann aber nicht trivial sein, sondern schon etwas heroisches haben. Zum Beispiel entscheidet man sich seinen Charakter zu opfern um die Gruppe zu schützen. Gleichzeitig bin ich aber auch der Meinung, dass Dummheit und ein/e Spieler/in die es unbedingt darauf anlegt auch sterben sollte. Also nicht die Spielerin/der Spieler, sondern der SC. Wer die Hinweise/Warnungen eines Spielleiters nicht für voll nimmt, der gehört nunmal bestraft.

5. Was bedeutet Charakterentwicklung für dich?

Charakterentwicklung bedeutet erstmal Fortschritt für mich. Fortschritt den man beim Spielen merkt und den man auch bei den Charakterwerten sieht. Ein Charakter hat durch den Einsatz seiner Fertig- und Fähigkeiten Erfahrungen gesammelt, die ihn in diesen Dingen besser machen. Quasi wie im echten Leben. Man fängt mit Schlösserknacken an und versucht sich zuerst an einfachen Schlössern und steigert sich dann mit der Zeit an der Schwierigkeit des Schliessmechanismus. Zum einen weil man neue Herausforderungen braucht und zum anderen weil man einfache Schlösser mit Leichtigkeit knacken kann.

Charakterentwicklung bedeutet aber auch, die erlebten Erfahrungen und Situationen als Charakter zu verarbeiten und so seine Meinungen, Einstellung und Reaktionen zu ändern, bzw weiter zu entwickeln. Ähnlich dem Baby und der heißen Herdplatte, auch wenn das ein simples Beispiel ist.

Bonusfrage: Der verrückteste Charakter, den ich je erstellt habe, war der elfische Schieber Gauss, weil er eine durchgeknallte Art und Weise an den Tag legt. Zum einen ist er eine Hommage an die Jungs von Plüschgranate, zum anderen ist er mein persönlicher SL-NSC der die Spieler dann und wann in den Wahnsinn treibt und permanent mit Illusionszaubern auftritt, die sein Äußeres ändern.

RPG-Blog-O-Quest #005: Spielsysteme

Im RPG-Blog-O-Quest dreht sich im Monat Februar alles um das Thema Spielsysteme. Also hier die aktuellen Fragen und Antworten.

1. Welche(s) System(e) spielst Du derzeit?

Im Moment sind es drei Systeme die ich mehr, oder weniger spiele. Das sind Pathfinder, Shadowrun und Ars Magica.

2. Was macht Dein favorisiertes System aus?

[fanboy]

Eine dystopische Aussicht auf unsere Erde in einer nicht all zu weit entfernten Zukunft, die sich bis zu einem Datum X an die Weltgeschichte hält. Dazu sind Fantasyeinflüsse verarbeitet worden, die durch die Welt und ihre Geschehnisse erklärt werden. Die Verschiedenen Ebenen von Cyberspace, Astralraum und „fleischlicher“ Welt werden aufgegriffen und können unter Umständen parallel bespielt werden, was es manchmal auch chaotisch werden lässt. Die Charaktererschaffung geht schnell von der Hand und gibt viel Freiraum für Konzepte und zukünftige Entwicklung. Neulingen kann man das System und die Regeln schnell verklickern und sie dementsprechend schnell integrieren. Bis jetzt ist es noch immer das beste System um einen Charakter richtig schön abgefuckt zu spielen und bietet das größte Potenzial, nach einem schlechten Tag mal Luft raus zu lassen.

[/fanboy]

3. Was war Dein Einstiegssystem und spielst Du dieses noch?

Den Einstieg hatte ich mit Shadowrun 4. Edition. Shadowrun spiele ich auch noch, allerdings in der aktuellen 5. Edition und im Moment etwas weniger als ich gerne würde.

4. Was muss ein System haben, um Dich zu faszinieren?

  1. Geschichte – Die Hintergrundgeschichte und aktuelle Geschichte der Spielwelt muss mir einfach zusagen.
  2. Komplexität – Der Regelumfang im GRW darf ruhig etwas größer sein. Sollte dann aber so gestrickt sein, dass man keinen Doktorabschluss braucht um alles zu verstehen.
  3. Zugänglichkeit – Das System sollte so geschaffen sein, das man sich auch schnell darin zurechtfindet und auch Neulinge, ohne stundenlanges Erklären, in eine Runde integrieren kann.
  4. Charaktererschaffung – Bei der Charakterschaffung hätte ich gerne Auswahl um das umzusetzen, was ich mir vorstelle. Attribute, Fähigkeiten, Vorteile/Nachteile, Ausrüstung und vielleicht schon eine Möglichkeit den Charakter längerfristig zu planen, das wären so typische Punkte. Ein weiterer Pluspunkt ist für mich die Zeit, die ich damit verbringe einen SC/NSC zusammen zu bauen.
  5. Zusatzmaterial – Dies ist vielleicht kein wichtiger Punkt, aber es ist auch interessant zu sehen, was es an anderen Quellenbüchern gibt und was diese einem Neues in die Hand legen.

5. Welches System möchtest Du gerne einmal ausprobieren?

Ganz weit vorne ist immer noch Contact. Dann kommen da noch Call of Cthulhu, D&D 5, Numenera und für einen Trashabend noch Ponyfinder.

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